Es ist wirklich eine etwas leichtere Etappe geworden. Nach dem Rausschmiss aus der Herberge, anders kann man dass nicht nennen, habe ich die Sonne ueber Santo Domingo aufgehen sehen. Wieder habe ich ein paar Versuche auf dem Fussweg gemacht, immer mit dem gleichen Ergebnis – nichts fuer mich. Auf der Strass habe ich dann Mika eingeholt. Er ist Japaner und ist in Marsailles gestartet. Wir haben uns in Saint Jean, in Los Arcos und in Santo Domingo getroffen und heute wird er sicher auch hier in Burgos in der kommunallen Herberge Landen. Die Strecke hatte nur eine wesentliche Steigung zum La Pedraja. Diese 1150 Meter sind zwar hoeher, als der Pyreneenpass, aber die Steigung beginnt auf ca. 800 Meter Hoehe und nicht auf 80 Meter. Ich fahre jetzt durch das Hochland von Kastilien. Da kommt immer wieder eine bissige Steigung, aber die hoehenunterschiede sichd moderat. Mit der Hoehe hat sich auch die Landschaft veraendert. Es wird kein Wein mehr angebaut, man sieht nur abgeerntete Felder. Die Hoehen tragen heir und da Wald, insgesamt ersheint die Landschaft eher kahl.
Von Burgos habe ich noch nicht viel gesehen – immer das wichtigste zuerst. Bett im Bettenverschlag beziehen, Schmutzwaesche aussortieren – fast alles – und ab damit in die Waschmaschiene. Duschen. Im Moment laeuft der Trockner. Die Internetrechner stehen gleich nebenan. Das macht Sinn und ich kann schon mal mit dem Schreiben anfangen. Die Herberge macht einen ausgesprochen guten Eindruck. Alles ist neu, hell, sauber, nur die Unterbringung ist ungewoehlich. Alles ist offen, jeweils zwei Stockbetten sind durch eine Trennwand vom naechsten Gang getrennt, jeder hat ein Schrankfach und wer Glueck hat, hat eins mit Schluesseln – ich war heute der Looser.
Fuer Burgos sollte man sich viel mehr Zeit nehmen. Bei einem kurzem Stadtbummel gegen die einbrechende Dunkelheit hat man keine grosse Chance, den Reiz der Stadt zu erleben. Also bleibt ein Blick auf die Cathedrale Santa Maria de Burgos, wieder eine alte Bruecke, Puenta de Santa Maria und den Helden der Stadt, El Cid, der im Jahre 1094 die Mauren aus Valenzia vertrieb und damit einer der grossen Nationalhelden der Reconquista, die Rueckeroberung Spaniens durch die Christen, wurde.
Hallo Helmut,
wir kommen gerade aus Berlin zurück. Großer Gardeball beim WachBtl.
Du bist ja weiter guter Dinge. Es ist interessant, deine Tagesberichte zu lesen.
Dir weiterhin alles Gute.
Gruß
Artur