Nach einem guten Fruehstueck im Haus der Paderborner war die erste Herausforderung der Alto del Perdon. Ich bin zum Schluss gekommen, dass ich jetzt alle meine Suenden der letzten 58 Jahre abgestrampelt habe und die letzten 700 km bis Santiago sollten reichen, bis ich hundert werde! (Wenn es denn so einfach waere)
Pamplona ist in allen Belangen auf die Pilger eingestellt – nicht nur mit Souvenierlaeden! Am besten hat mir die Ausschilderung des Pilgerweges gefallen. Getrennt fuer Fussgaenger und Radfahrer wird man durch die ganze Stadt und auf den richtigen Weg nach Santiago geleitet. Eingelassene Metallplatten mit der Muschel und einem Radfahrersymbol im Abstand von 10 Metern, grosse Placken in blauer Grundfarbe und der gelben Jakobsmuschel und unzaehlige gelbe Pfeile weisen den Weg. Auf den Strecken ausserhalb der Stadt setzt sich das immer weiter fort.
Trotz des gestern gefassten Entschlusses, den Wanderweg nicht mehr zu befahren, habe ich mich heute wieder verleiten lassen. Das ging so lange gut, bis sich das Fahrrad vorne in die Luft gehoben hat und ich nach hinten abgestiegen bin. Zurueck kam nicht in Frage und ich habe getestet, bis zu welcher Steigung man das Fahrrad noch schieben kann. Ich war kurz davor, das Gepaeck abzunehmen und einzeln zu tragen.
Die Strecke hat mich durch Navarra bis in die Region Rijoa gefuehrt. Ein Ort von besonderer Bedeutung auf dem Jakobsweg ist Puenta la Reina. Hier treffen sich die Wege der Jakobspilger, die ueber den Somport-Pass in Sueden und den Ibañeta-Pass im Norden gekommen sind. Auch diese Bruecke gehoert zu den historischen Flussuebergaengen der Pilger. Die Nacht habe ich in der Casa Austria in Los Arcos verbracht. Das ist eine sehr gut eingerichtete sehr saubere Herberge deren Gemeinschaftsraum mit einem grossen Kaminofen geheizt wird, ein Vorzug, den man in dieser Herbstlichen Kaelte schaetzen lernt. Besonderes Alleinstellungsmerkmal: Es gibt Franziskaner Weissbier. Das Wetter spielt zur Zeit jedenfalls mit. Am Morgen musste ich schon die Winterhose anziehen. Ab Mittag wurde es dann richtig warm. Wolken habe ich den ganzen Tag nicht gesehen, dafuer steigt der Verbrauch von Sonnenmilch. Morgen werde ich in Logroño den Elbrus ueberqueren.
Hallo mein „Alter“,
bin aus Brenkhausen zurück. Herzliche Grüße von Torsten und dem Bischof Demian.
Gottes Segen wird Dich auf jeden Fall weiter begleiten. Bin immer wieder beeindruckt, wenn ich sehe, wie Du deinem Ziel immer näher kommst und der „Traum“ Wirklichkeit wird. Deine Bemerkung, dass Du deine Sünden abgestrampelt hast, lassen mich vermuten, dass Du „schwere Beine“ hast und bei „Kilometer 32“ bist – Du verstehst was ich meine. Aber Du packst auch den Rest „Panzermann“.
Herzlichen Gruß vom „Grenadier“
Weissbier ;-D
Und das in Rioja… Ich bin entsetzt!