Die Gascogne ist ein herrliches Land! Weit geschwungen ziehen sich die Huegel in einer Hoehe zwischen 80 m und 180 m dahin. Unzaehlige Flusschen und Fliesse haben diese Landschaft geformt und sind eine Freude fuer jeden, der Intervalltaining machen will! Abgesehen von diesem sportlichen Aspekt zeigt sich die Gascogne als ein Bauernland durch und durch. Mittlerweile sind die Felder fast alle abgeerntet. Hier und da steht noch Mais, ich habe zum ersten mal Hirse und Linsen im Freiland gesehen, die Winzer ernten die letzten Trauben und die Ackerbauern traeumen schon vom Urlaub auf Martinique.
Die Region ist vom Auf und Ab der Geschichte gepraegt. Zeugen aus der Zeit des Hundertjaehrigen Krieges (1337 – 1453) und der Religionskriege zeigen noch heute ihre Spuren in Form von befestigten Doerfern, Wehrtuermen, Wehrkirchen und anderen Befestigungen. Ein beonders gut erhaltenes Beispiel ist das Wehrdorf Larrissingle bei Condom.
Die ganze heutige Etappe fuehrte mich durch die Region Armaniac. Die ist uns vor allem durch den geichnamigen Weinbrand und den literarischen Helden aus Alexandre Dumas „Die drei Musketiere“, den vierten in der Runde, d’Artagnan bekannt. In Condom (aus dem Keltischen <condate dun> = Zusammenfluss) wurde den Romanhelden ein bemerkenswertes Standbild errichtet.
Mein heutiges Etappenziel ist Nogaro. Hier habe ich wieder kurz vor der Schliessung den Rechner im Tourismusbuero in Beschlag genommen.
Letzter Bericht zum Wetter: Weiter goldener Oktober, am Morgen neblig und empfindlich kalt, am Tage blauer Himmel bei kuehlen 18° und teilweise kraeftigem Wind – immer aus der falschen Richtung.